Advertisement

Gustav Theodor Nussberger

Advertisement

Gustav Theodor Nussberger

Birth
Lenzburg, Bezirk Lenzburg, Aargau, Switzerland
Death
5 May 1935 (aged 70)
Sent, Bezirk Inn, Graubünden, Switzerland
Burial
Sent, Bezirk Inn, Graubünden, Switzerland Add to Map
Memorial ID
View Source
Gustav Nussberger wurde am 2. Juni 1864 in Lenzburg/AG geboren, verlebte dort eine glückliche Jugendzeit und besuchte dort die Primar- und Bezirksschule. Nach Absolvierung der Kantonsschule in Aarau widmete er sich dem Studium der Chemie am Eidgnössischen Polytechnikum (heute ETH Zürich). Er erwarb sich das Diplom als Fachlehrer in chemisch-naturwissenschaftlicher Richtung und promovierte noch zum Dr. phil. an der Universität Basel mit einer unter Prof. Dr. Hantsch im chemischen Laboratorium der ETH ausgeführten Arbeit "Über stereoisomere Dioxime aus Acet- und Benzoylessigäther". Nach kurzer Lehrtätigkeit an der Zürcher Privatschule "Concordia" wurde er im Herbst 1892 als Lehrer für Physik und Chemie an die Bündnerische Kantonsschule und als Leiter des kantonalen chemischen Laboratoriums in Chur gewählt. In dieser Stellung hat er seine Lebensaufgabe gefunden. 40 Jahre konnte er in geistiger und körperlicher Frische die gewaltige Arbeit, welche dieser Posten forderte, bewältigen.

Graubünden wurde bald die zweite Heimat und in Agnes Bazzell aus Sent, die eine seiner Schülerin war, fand er eine liebe, verständnisvolle Gattin. Drei Kinder entsprangen der Ehe: Albert, welcher wie sein Vater sich dem Studium der Chemie widmete, und Irma und Maria Elisa. Wie eng sich Gustav Nussberger mit Graubünden verbunden fühlte, mag man daraus ersehen, dass er die romanische Sprache erlernte, die in der Familie gesprochen wurde. Die Familie lebte während ihrer Churer Zeit an der Oberen Plessurstrasse, im Haus des nachmaligen Korpskommandaten Renzo Lardelli.

In Sent verbrachte er jedes Jahr seine Ferien, dorhin zog er sich auch zurück, nachdem er seinen Rücktritt von seinem Posten als Lehrer und Kantonschemiker genommen hatte. Hier hoffte er noch einen ruhigen Lebensabend verbringen zu können. Nur noch schwach drei Jahre waren ihm aber vergönnt. Er erlag, noch geistig frisch, am 5. Mai 1935 einem Herzinfarkt. An einem schönen Frühlingstag begleiteten ihn Angehörige, Freunde und Kollegen, viele ehemalige Schüler, ein Grossteil der Dorfbevölkerung zu seiner letzten Ruhestätte im herrlich gelegenen Bergfriedhof von Sent.

Trotz der Fülle der Pflichten, die das Doppelamt aufbürdete, fand Gustav Nussberger immer noch die Kraft zu wissenschaftlichen Arbeiten. Es sind vornehmlich die Mineralquellen Graubündens, die ihn beschäftigten. Ein grosses Verdienst hat sich Nussberger mit der Herausgabe seiner Arbeit "Heilquellen und Bäder Graubündens" erworben. Nocfh nach seinem Rücktritt arbeitete er an einer monographischen Zusammenfassung der Analysenresultate aller schweizerischen Mineralquellen in gleicher Darstellungsweise. Bei seinem Tod lag die Arbeit so gut wie fertig vor. Sie wurde von seinem Sohn, Albert Nussberger, fertiggestellt und herausgegeben.

Eine grosse Stütze war Gustav Nussberger für die Naturforschende Gesellschaft Graubündens. Seine vielen Vorträge, seine wissenschaftlichen Arbeiten in den Jahresberichten, die Mitarbeit im Vorstand der Gesellschaft, die er 1906-1908, 1910-1914 und 1924-1928 präsidierte, rechtgertigten es, dass er von der Gesellschaft zu deren Ehrenmitglied ernannt wurde. Die Behörden schätzten sein klares Urteil und wählten ihn in die kantonale Bibliothekkommission, wie auch in die Kommission des damals neugegründeten Bündnerische naturhistorische und Nationalparkmuseum
Gustav Nussberger wurde am 2. Juni 1864 in Lenzburg/AG geboren, verlebte dort eine glückliche Jugendzeit und besuchte dort die Primar- und Bezirksschule. Nach Absolvierung der Kantonsschule in Aarau widmete er sich dem Studium der Chemie am Eidgnössischen Polytechnikum (heute ETH Zürich). Er erwarb sich das Diplom als Fachlehrer in chemisch-naturwissenschaftlicher Richtung und promovierte noch zum Dr. phil. an der Universität Basel mit einer unter Prof. Dr. Hantsch im chemischen Laboratorium der ETH ausgeführten Arbeit "Über stereoisomere Dioxime aus Acet- und Benzoylessigäther". Nach kurzer Lehrtätigkeit an der Zürcher Privatschule "Concordia" wurde er im Herbst 1892 als Lehrer für Physik und Chemie an die Bündnerische Kantonsschule und als Leiter des kantonalen chemischen Laboratoriums in Chur gewählt. In dieser Stellung hat er seine Lebensaufgabe gefunden. 40 Jahre konnte er in geistiger und körperlicher Frische die gewaltige Arbeit, welche dieser Posten forderte, bewältigen.

Graubünden wurde bald die zweite Heimat und in Agnes Bazzell aus Sent, die eine seiner Schülerin war, fand er eine liebe, verständnisvolle Gattin. Drei Kinder entsprangen der Ehe: Albert, welcher wie sein Vater sich dem Studium der Chemie widmete, und Irma und Maria Elisa. Wie eng sich Gustav Nussberger mit Graubünden verbunden fühlte, mag man daraus ersehen, dass er die romanische Sprache erlernte, die in der Familie gesprochen wurde. Die Familie lebte während ihrer Churer Zeit an der Oberen Plessurstrasse, im Haus des nachmaligen Korpskommandaten Renzo Lardelli.

In Sent verbrachte er jedes Jahr seine Ferien, dorhin zog er sich auch zurück, nachdem er seinen Rücktritt von seinem Posten als Lehrer und Kantonschemiker genommen hatte. Hier hoffte er noch einen ruhigen Lebensabend verbringen zu können. Nur noch schwach drei Jahre waren ihm aber vergönnt. Er erlag, noch geistig frisch, am 5. Mai 1935 einem Herzinfarkt. An einem schönen Frühlingstag begleiteten ihn Angehörige, Freunde und Kollegen, viele ehemalige Schüler, ein Grossteil der Dorfbevölkerung zu seiner letzten Ruhestätte im herrlich gelegenen Bergfriedhof von Sent.

Trotz der Fülle der Pflichten, die das Doppelamt aufbürdete, fand Gustav Nussberger immer noch die Kraft zu wissenschaftlichen Arbeiten. Es sind vornehmlich die Mineralquellen Graubündens, die ihn beschäftigten. Ein grosses Verdienst hat sich Nussberger mit der Herausgabe seiner Arbeit "Heilquellen und Bäder Graubündens" erworben. Nocfh nach seinem Rücktritt arbeitete er an einer monographischen Zusammenfassung der Analysenresultate aller schweizerischen Mineralquellen in gleicher Darstellungsweise. Bei seinem Tod lag die Arbeit so gut wie fertig vor. Sie wurde von seinem Sohn, Albert Nussberger, fertiggestellt und herausgegeben.

Eine grosse Stütze war Gustav Nussberger für die Naturforschende Gesellschaft Graubündens. Seine vielen Vorträge, seine wissenschaftlichen Arbeiten in den Jahresberichten, die Mitarbeit im Vorstand der Gesellschaft, die er 1906-1908, 1910-1914 und 1924-1928 präsidierte, rechtgertigten es, dass er von der Gesellschaft zu deren Ehrenmitglied ernannt wurde. Die Behörden schätzten sein klares Urteil und wählten ihn in die kantonale Bibliothekkommission, wie auch in die Kommission des damals neugegründeten Bündnerische naturhistorische und Nationalparkmuseum


Sponsored by Ancestry

Advertisement